Hybrides Arbeiten setzt sich durch

Trends / Echtheit
alvarez
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Reya Sehgal
Juli 1, 2022
Nach mehr als zwei Jahren Corona‑Pandemie leben Wissensarbeiter nach wie vor in einem ungewissen Arbeitszustand, ohne zu wissen, ob sie nun die ganze Zeit im Büro sein müssen oder endgültig von zu Hause aus arbeiten werden. Ausgehend von den sich ändernden Unternehmensrichtlinien bei einigen der größten Arbeitgeber des Landes, scheint es, als ob eine Mischung aus Präsenz im Büro und Arbeiten im Homeoffice das neue Normal ist.

Die Befragten der VisualGPS‑Studie sind immer mehr davon überzeugt, dass hybrides, flexibles Arbeiten mit der dauerhaften Möglichkeit zur Fernarbeit das bevorzugte Modell sein wird. So sagen nicht nur 67 % der amerikanischen Arbeitnehmer, dass sie produktiver sind, wenn sie von zu Hause aus arbeiten, sondern 73 % glauben auch, dass die Arbeit im Homeoffice ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben ermöglicht. Tatsächlich glauben 60 % der Befragten, dass im Laufe des nächsten Jahres hybride oder dezentrale Arbeitsformen normaler werden als Vollzeitarbeit in einem Büro. Auch die Kunden von Getty Images folgen dieser Tendenz: Während die Suchanfragen nach ‘Büroarbeit’ (+ 27 %) und ‘Homeoffice’ (+ 22 %) stetig zunehmen, verzeichnen Suchbegriffe für ‘hybride Arbeit’ (+ 1408 %) einen rasanten Anstieg.

Wie können visuelle Elemente diese nebulöse Arbeitsstruktur ansprechender und glaubwürdiger machen?

Integration und Zugehörigkeit hervorheben
Für viele Menschen kann die Dynamik im Büro zu sozialer Ausgrenzung führen, was besonders stark von Minderheiten und berufstätigen Eltern wahrgenommen wird. Umfragen zufolge bevorzugen schwarze und lateinamerikanische Wissensarbeiter im Vergleich zu ihren weißen Kollegen eher hybride oder dezentrale Arbeitsformen, unter anderem, weil sie ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl verspüren. Hybride Arbeitsformen stehen auch bei LGBQ+ und nicht‑binären Mitarbeitern höher im Kurs als bei ihren cis‑hetero Kollegen.1 Mitarbeiter mit Behinderungen entscheiden sich mit 11 % höherer Wahrscheinlichkeit für hybride Arbeitsformen als Mitarbeiter ohne Behinderungen, unter anderem, weil das Büro ein abstraktes Umfeld sein kann.2 Und für berufstätige Mütter kann der Gang ins Büro ein Dilemma in Bezug auf ihre Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten darstellen, wohingegen die Arbeit im Homeoffice ihnen mehr Flexibilität gewährt. Denn wenn der Job hauptsächlich Mittel zum Zweck ist, kann ein am Beruf ausgerichtetes Sozialleben weniger attraktiv sein als der private Anteil der Work‑Life‑Balance. Wenn man jedoch zeigt, dass Mitarbeiter in einem unterstützenden Umfeld arbeiten, wie z. B. in BIPOC‑orientierten Mitarbeiter‑Ressourcengruppen, kann man die Visionen von der Diversity der Mitarbeiter in genauere Darstellungen von Unterstützung, Verbindung und Zugehörigkeit übersetzen.
Zeigen Sie die Realität der Büros von heute
Da immer mehr Beschäftigte ihre Arbeit mit flexiblen Arbeitsmodellen wieder aufnehmen, sind die Büros nicht annähernd so voll, wie sie es vor der Pandemie waren. Über 20 % der Büroräume in Großstädten wie San Francisco stehen nach wie vor leer, und selbst die Büros, die derzeit vermietet sind, sind bei weitem nicht ausgelastet.3 Diejenigen, die sich entschieden haben, ins Büro zurückzukehren, müssen mitunter mit leeren Schreibtischen um sich herum rechnen und für Besprechungen mit ihren Kollegen im Homeoffice immer noch auf Zoom zurückgreifen. Die Büroarchitektur selbst unterliegt einem Wandel, denn die Mitarbeiter sind geteilter Meinung darüber, was sie in ihrer Arbeitsumgebung suchen: Räume mit Privatsphäre im Gegensatz zu den Großraumbüros, die in den 2010er Jahren so angesagt waren.4 Bilder von wenig genutzten Büros, Videokonferenzen, privaten Arbeitsbereichen und nicht allzu lebendig wirkende Arbeitsumgebungen entsprechen damit eher der Bürokultur von heute und morgen.
Betonen Sie Beziehungen und Zusammenarbeit
Trotz der Tatsache, dass viele Menschen die Arbeit im Homeoffice bevorzugen, geben mehr als 70 % der Arbeitnehmer an, dass sie die soziale Interaktion und die Kontakte vermissen, die mit der Arbeit in einem Büro verbunden sind. Wenn Manager und Führungsteams Richtlinien entwickeln, um die hybride Arbeitsstruktur zu verankern, können sie Mitarbeiter für bestimmte Aufgaben zusammenbringen, die eine Zusammenarbeit erfordern, oder gemeinsame Erlebnisse schaffen, wie z. B. Teamessen, die ein Gefühl für die Unternehmenskultur vermitteln und die Vorteile von Bürozeiten suggerieren können. So können Mitarbeiter überzeugt werden, die zögern, den Weg ins Büro auf sich zu nehmen, nachdem sie jahrelang im Homeoffice gearbeitet haben.5 Da für 49 % der Arbeitnehmer die Zusammenarbeit in einer Büroumgebung einfacher ist, vor allem über alle Unterschiede hinweg, führt mehr als die Hälfte der Unternehmen Pilotprojekte durch, die Büros in soziale Treffpunkte und Räume für die Zusammenarbeit mit anderen verwandeln.6 Die visuelle Darstellung von Situationen im Büro, in denen die Mitarbeiter zusammenarbeiten oder sogar gemeinsam mit Kollegen zu Mittag essen, soll an die Vorzüge und das Potenzial des Bürobetriebs erinnern.
Zitierte Arbeiten
[1] A Two‑Year, 50‑Million‑Person Experiment in Changing How We Work (New York Times); Hybrid Work: Making it fit with your diversity, equity, and inclusion strategy (McKinsey)
[2] Hybrid work (McKinsey)
[3] Office Vacancy Rate in San Francisco Hits a Pandemic High (SocketSite)
[4] The Hybrid Future of Work (Gensler)
[5] The Rules for Hybrid Work Were Always Made Up (New York Times)
[6] The Hybrid Future of Work (Gensler); Kickstart Your Return to the Office (Steelcase)
Voreingenommenheit erkennen