Mütter im Sport fördern und feiern

Trends / Wohlbefinden
Westend61
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Sandra Michalska
Sept. 30, 2021
Seit dem Beginn der modernen Olympischen Spiele wurden große Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter erzielt. Noch immer gibt es geschlechtsspezifische Ungleichheiten im Sport, was vor allem auf Mütter zutrifft, die mehr ins Licht gerückt werden müssen. In einer von Social Media geprägten Welt schließen Sportlerinnen diese Lücke mit direktem Kontakt zu ihren Fans, mit mehr Kontrolle über sich als Marke und mit mehr Möglichkeiten, offen über ihr Leben als Mutter zu sprechen, das allzu oft als unvereinbar mit dem Profisport gilt. Vor ein paar Jahren hat Serena Williams auf Instagram postnatale Depressionen thematisiert. Und vor kurzem hat die französische Basketballspielerin Valériane Ayayi Vukosavljevic enthüllt, dass sie bei den Olympischen Spielen im dritten Monat schwanger war. Mit ihrer Mannschaft hat sie die Bronzemedaille gewonnen.

Diese Geschichten haben soziale Auswirkungen und sind Ausdruck der gestiegenen Erwartungen von Frauen an eine authentische Kommunikation, die ihren Lebensstil vollständig widerspiegelt. Unsere Visual‑GPS‑Studie hat gezeigt, dass 7 von 10 Frauen weltweit diese Erwartungen haben. Von postnatalen Belastungen bis hin zum Stillen oder zum Sport während der Schwangerschaft – einige Marken setzen auf realistischere Darstellungen von Muttersein. Doch zwischen dem Mythos der perfekten Mutter und dem schlechten Gewissen, sich Zeit für Sport zu nehmen, ist es wichtig, ein breiteres Spektrum an ermutigenden und authentischen Geschichten über das Muttersein zu sehen.
Schwangerschaft: Möglichkeiten, aktiv zu sein
Unsere Daten bei Getty Images belegen, dass von allen Bildern, die Kunden auswählen, um schwangere Frauen beim Sport zu zeigen, nur ein sehr kleiner Teil körperliche Aktivitäten darstellen, die über Yoga in makellosen, perfekt aufgeräumten und minimalistischen Innenräumen hinausgehen. Yoga an sich ist zweifellos förderlich für die geistige und körperliche Gesundheit schwangerer Frauen. Werden aber die Möglichkeiten des visuellen Ausdrucks erweitert und eine vielfältigere Darstellung in Bezug auf die häusliche Umgebung, die Aktivitäten und die Personen, die daran teilnehmen können, unterstützt, so führt dies zu mehr Zugänglichkeit, Vielfalt und echter Integration. Zügiges Gehen, Schwimmen, Radfahren, Tanzen – all diese Aktivitäten gelten für die meisten schwangeren Frauen als unbedenklich, doch die beliebtesten Bilder, die von Marken verwendet werden, übersehen diese facettenreichen visuellen Szenarien. Durch eine positive Darstellung von Frauen in verschiedenen Sportarten können Bilder zu einer größeren Beteiligung von Frauen führen und die Gesundheit von Frauen unterstützen. Für Marken bedeutet dies, dass sie visuelle Klischees überwinden und sich mit ihrem Storytelling von den Anderen unterscheiden müssen.
Nach der Geburt: Ungefiltert
Die neuesten für Visual GPS zusammengetragenen Daten bestätigen, dass Frauen weltweit eher Vorurteile in Bezug auf Körperform, ‑typ oder ‑größe erleben, und dass dieses Gefühl bei jüngeren Frauen sogar noch stärker ausgeprägt ist. Wir leben in einer Welt, in der unser Verständnis des Körpers nach der Geburt durch die in den sozialen Medien gezeigten Körperveränderungen stark unter Druck steht. Eine inklusive visuelle Darstellung kann hier dem postnatalen Druck entgegenwirken. Wir bei Getty Images haben uns verpflichtet, die Zeit nach der Geburt so zu zeigen, wie sie ist, und dabei unterschiedlichste Körpertypen abzubilden – mit oder ohne Dehnungsstreifen. Indem Werbungtreibende die unendlichen Möglichkeiten und Typen von Frauenkörpern aufzeigen, können sie gesellschaftliche Stigmata in Frage stellen und das Selbstvertrauen von Frauen stärken, aktiv zu bleiben. Darüber hinaus werden Bilder, die positive, emotionale Erfahrungen während der Schwangerschaft und der Zeit nach der Geburt zeigen, das weibliche Publikum ansprechen und zur Teilnahme ermutigen. So zum Beispiel, gemeinsam mit anderen Müttern Sportkurse zu besuchen oder beim Laufen mit dem Kinderwagen im Park die Natur zu spüren.
Muttersein: Die nächste Generation von Sportlerinnen
Aktiv zu bleiben ist nicht nur für die Gesundheit von Frauen wichtig, sondern hat auch einen großen Einfluss auf die Gesundheit der nachfolgenden Generation. Kinder schon in jungen Jahren zum Sport zu bewegen und mit gutem Beispiel voranzugehen, ist entscheidend für eine gesündere und aktivere Gesellschaft. Wir wissen zwar, dass die Pandemie den Druck auf Frauen erhöht hat, noch mehr häusliche Aufgaben zu übernehmen, aber sie hat auch die Prioritäten der Frauen neu definiert und damit eine zusätzliche Ebene in die sich verändernde visuelle Landschaft eingebracht: 9 von 10 Frauen halten es jetzt für ebenso wichtig, sich sowohl emotional als auch körperlich um sich selbst zu kümmern. Neben der Etablierung täglicher Routinen für das Wohlbefinden und die Bewegung achten 9 von 10 Frauen weltweit darauf, das Gute im Leben zu feiern. Und da das Muttersein eine lebenslange Aufgabe ist, haben Marken die Möglichkeit, Storys rund um das Muttersein facettenreicher zu inszenieren und Situationen einzubeziehen, die die verbindende Kraft des Sports zwischen Müttern und Kindern jeden Alters darstellen. Die Darstellung von Müttern aus unterschiedlichsten Altersgruppen, ethnischen Hintergründen, mit oder ohne Behinderungen und aller Körpertypen wird einer noch größeren Zielgruppe vermitteln, was Muttersein wirklich bedeutet.
Die Kraft des inklusiven Sports