Körperliches Wohlbefinden nach der Pandemie

Trends / Wohlbefinden
Stanislaw Pytel
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Sandra Michalska
Mai 10, 2021
Die Pandemie hat dazu geführt, dass wir noch mehr für unsere Gesundheit tun. Vor Covid wurde körperliches Wohlbefinden mit saisonalen und eher elitären Trends wie Yogakursen in Wellness‑Resorts oder teuren Mitgliedschaften in Fitnessstudios in Verbindung gebracht. Die globale Krise war ein Weckruf für die körperliche Gesundheit, die in dieser Zeit von ihrem Sockel gefallen ist und sich mehr zu einer sozialen Frage von Gleichstellung und Zugänglichkeit entwickelt hat. Um in postpandemischen Gesellschaften zu bestehen, ist es unabdingbar, den Blick auf das körperliche Wohlbefinden zu lenken. Dadurch können wir Menschen zum Handeln bewegen und soziale Ungleichheiten innerhalb der Wirtschaftssysteme angehen, die darauf beruhen, wie wir leben, arbeiten und spielen.
Unsere Forschungen im Rahmen von Visual GPS haben gezeigt, dass bei körperlichen Aktivitäten eine Lücke zwischen Absicht und Handlung besteht. Mehr als 8 von 10 Europäern gaben an, dass sie versuchen, für sich selbst zu sorgen. Dabei unternehmen nur 4 von 10 etwas, wobei die Altersgruppe 50+ am schlechtesten abschneidet. Dies bietet Marken die Möglichkeit, mit den von ihnen ausgewählten Bildern eine größere Beteiligung zu erreichen. Eine Studie von Vice hat außerdem ergeben, dass jüngere Zielgruppen entschlossen sind, mehr Zeit und Geld in ihre körperliche Gesundheit zu investieren, was aber nicht unbedingt bedeutet, ein Abonnement für ein Fitnessstudio abzuschließen. Vielmehr greifen sie für ihr Training auf die Natur zurück. In Frankreich verfolgt das Sportgeschäft Decathlon einen ähnlichen Ansatz und setzt auf Sport und körperliche Aktivität als zugängliche Alternative für eine bessere Welt.
Im Kommen: authentische, zugängliche Geschichten
Bei den Inhalten, die unsere europäischen Kunden zum Thema körperliche Gesundheit heruntergeladen haben, konnten wir in den letzten fünf Jahren einen Wandel von Perfektion zu Inklusion beobachten. Es gibt eine Entwicklung weg von Fitnessstudio‑gestählten Körpern hin zu einer realistischen Darstellung von Menschen in ihrem Zuhause, die sich im Lockdown um ihre körperliche Gesundheit kümmern. Dank Covid geht es uns nicht mehr nur darum, "gut auszusehen", sondern uns auch "gut zu fühlen". Dieser visuelle Wandel spiegelt die Art und Weise wider, wie die Menschen inmitten der Pandemie die Kontrolle über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden übernommen haben. Es muss jedoch noch viel mehr getan werden, um geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu beseitigen und den Mangel an Vielfalt, Inklusion und Darstellung von Menschen aller Altersgruppen zu beheben.

Körperliches Wohlbefinden geht uns alle an, und Marken müssen dieses neue Bedürfnis nach fundierterem, zugänglichem Wohlbefinden verstehen. Geschichten, in denen es weniger um körperliche Perfektion als vielmehr um Integration und Beziehungen geht, sind eine Bereicherung für jeden.
Praktische Tipps
Da das Gesundheitsbewusstsein bei den Verbrauchern zu höheren Erwartungen führt, ergeben sich für Marken neue Möglichkeiten, sich zu profilieren und als Branche verantwortungsvoller zu handeln. Wenn Marken heute mehr Vertrauen genießen als Regierungen, werden bildliche Darstellungen, die auf Zuwendung, Zugänglichkeit und Motivation basieren, von Verbrauchern positiv aufgenommen.

  • Konzentrieren Sie sich auf Zugänglichkeit  Wählen Sie Bildmaterial aus, das körperliche Aktivitäten für alle Bevölkerungsgruppen zeigt. Bildmaterial, das zugängliche Aktivitäten in den Mittelpunkt rückt, die der Einzelne im Alltag durchführen kann, wird positive Veränderungen bewirken.

  • Seien Sie inklusiv – Bilden Sie Menschen aller sich überschneidenden identitätsrelevanten Faktoren ab: Alter, Behinderungen und Körpertypen. Ihre Kunden achten darauf, wer in Ihrer visuellen Kommunikation dargestellt wird, und wollen sich selbst darin wiederfinden.

  • Setzen Sie auf Vielfalt, vergessen Sie Klischees – Vermeiden Sie Bilder, die das Erreichen körperlicher Perfektion ins Zentrum stellen. Heben Sie stattdessen die positiven Aktivitäten hervor, die die Menschen alleine oder gemeinsam mit anderen zur Verbesserung ihrer körperlichen Gesundheit unternehmen, z. B. mit Freunden Sport treiben, tanzen oder im Garten arbeiten. Es geht darum, die körperliche Gesundheit zu fördern, und nicht darum, wie sich das körperliche Trainings auf das Aussehen auswirkt.
Die Entwicklung von Senioren und Wellness