Hier kommt die Generation Alpha

Trends / Echtheit
Marko Geber
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Davina Ajana
Aug. 4, 2022
Wir stellen vor: die Mini‑Millennials oder auch die Generation Alpha. Das ist die Generation der zwischen 2010 und 2025 geborenen Kinder. Sie werden weltweit mehr als 1 von 7 Menschen ausmachen und bis 2025 die Anzahl der Baby‑Boomer übertreffen. Laut Mark McCrindle, dem australischen Forscher, der den Begriff prägte, wird die Generation Alpha über die größte Kaufkraft der Geschichte verfügen.1
 
Die Kundenloyalität markiert den Schlüssel zum zukünftigen Erfolg einer Marke. Insofern stellt sich die Frage, wie dies bei der Generation Alpha erreicht werden kann? Die Antwort lautet für den Augenblick: Über ihre Eltern. Und das, obwohl die meisten Millennials sowie einige Angehörige der Generation X länger mit der Familiengründung warten und es seit Beginn der Aufzeichnung vor 80 Jahren noch nie so viele neue Eltern über 45 Jahre gab wie heute.2  Unsere VisualGPS Daten zeigen, dass für Eltern aus der Millennial‑Generation das Wohlbefinden ihrer Familie an erster Stelle steht. Wenn Marken auch nur eine einzige Sache über Millennials gelernt haben, so, dass sie für sich selbst und ihre Kinder das absolut Beste wollen. Eltern aus der Milliennial‑Generation sehen sich die Produkte, die sie kaufen, ganz genau an und sie haben genau im Blick, welchen Marken die Generation Alpha von jungen Jahren an ausgesetzt ist.  

Die Generation Alpha hat einen ganz natürlichen Umgang mit Technologie und während die Bildschirmzeit früher als problematisch galt, sagen Experten heute, dass der Umgang mit digitalen Tools das kreative Denken von Kindern fördern kann. Wenn es also im Zusammenhang mit der Generation Alpha um die Auswahl von visuellem Content geht, sollten Sie zunächst den digitalen Kontext berücksichtigen. Diese Generation ist stark visuell geprägt und interagiert am liebsten mit diesen Medien. Technologie ist ihr Treiber und ein wichtiger Zugang, um sie zu erreichen, wird Social Media sein. Aktuell haben Online‑Videos (24 %) und Social Media (19 %) den größten Einfluss auf Kaufentscheidungen der Generation Alpha, dicht gefolgt von Bildern auf Webseiten und Apps. Diese Generation ist stark visuell geprägt und interagiert am liebsten mit diesen Medien.

26 % der beliebten Bilder bei Getty Images zeigen Kinder zwischen fünf und sieben Jahren ohne ihre Eltern in einem von Humor geprägten Umfeld. Viele erzählen eine emotionale Geschichte. Sie greifen dazu auf Konzepte wie Fantasie, Neugierde, Innovation und Spiel zu und bedienen sich visueller Klischees wie Superheld oder ‑heldin, Wissenschaftler oder Wissenschaftlerin und Geschäftsfrau bzw. ‑mann. Kinder werden häufig als zentrale Metapher für Wachstum und Zukunft eingesetzt: die wichtigsten Konzepte drehen sich meist um die Begriffe Lernen und Spiel, was für Stabilität und zukünftiges Wachstum stehen kann. Aber wenn es darum geht, die Generation Alpha authentisch darzustellen, sollten Marken über die einzigartigen Werte dieser schnellwachsenden Generation nachdenken.
So legt die Generation Alpha trotz ihrer hohen Technikaffinität als so genannte „neue Altmodische“ großen Wert auf Zeit mit der Familie und spielen im Freien.
Mit der Umwelt verbunden
Trotz ihrer hohen Technikaffinität legt die Generation Alpha großen Wert auf Zeit mit der Familie, liebt traditionelle Aktivitäten in der Natur und interessiert sich für Umweltthemen. Als so genannte „neue Altmodische“ legt die Generation Alpha trotzt ihrer hohen Technikaffinität großen Wert auf Zeit mit der Familie und spielen im Freien.3 Ihre Baby Boomer Großeltern haben diese Generation beeinflusst und betonen insbesondere das Spiel im Freien. Während bei Getty Images ein Drittel der Bilder Kinder draußen und in der Natur zeigen, die klassische Spiele mit Gleichaltrigen oder ihren Eltern spielen, sind Kinder in nur 7 % aller beliebten Bilder mit ihren Großeltern beim Sport, der Gartenarbeit oder anderen verbindenden Tätigkeiten zu sehen. Konzentrieren Sie sich also weiterhin darauf, Bilder der Generation Alpha mit ihrer Familie und im Freien zu zeigen.
 
Natürlich ist die Generation Alpha auch an Umweltthemen interessiert. Im Handelsbericht von Wunderman Thompson geben 67 % der Sechs‑ bis Neunjährigen an, dass die Rettung der Welt die zentrale Aufgabe ihrer späteren Berufe sein wird. Daher bedeutet die Umgestaltung der Zukunft für die Generation Alpha, den Klimawandel ganz oben auf ihrer Agenda zu platzieren. Diese Generation schätzt auch die Bedeutung von Inklusion und Gleichberechtigung und wird sich eher Marken zuwenden, die für diese Werte stehen. Aktuell jedoch zeigen weniger als 1 % der Bilder die Generation Alpha als Teilnehmer von Umweltaktivitäten. Daher lohnt es sich, über inklusives Bildmaterial nachzudenken, das zeigt, wie die Generation Alpha lernt und sich auf verschiedene Weise für unseren Planeten einsetzt. 
Eine enge Beziehung zur Technologie 
Die Generation Alpha ist schon von frühester Kindheit an Bildschirmen ausgesetzt, mehr als jede andere Generation. Smartphones sind eines der vielen Geräte, die für sie einfacher zugänglich sind als je zuvor. 65 % der Kinder zwischen acht und elf Jahren haben ein eigenes Mobiltelefon oder können zuhause darauf zugreifen.4 Sie kennen sich mit Online‑Lernen und der Gamifizierung des Lernens meist bestens aus. Umfragen im Rahmen von VisualGPS von Getty Images haben gezeigt, dass bei ihren Eltern mehr als die Hälfte der Millennials und der Generation X glauben, personalisierte Technologien sorgten für Spaß und Komfort in ihrem Leben. 40 % schätzen die Handlungsfähigkeit, die ihnen all die verfügbaren Technologien ermöglichen.  
 
Der Medienkonsum ist Teil unseres Alltags, der sich auf die Aufmerksamkeitsspanne und die unmittelbare Kundenzufriedenheit auswirkt. Vor der Hintergrund, dass unser Leben voll ausgelastet ist und wir versuchen, Arbeit und Familie in Einklang zu bringen, steht Online‑Shopping für Eltern der Millennial‑Generation für hohen Komfort. Sprachgesteuerte Kommunikation ist bereits weit verbreitet. Wir leben in einer Welt, in der Alexa, Siri oder Google Assistant bereits von vielen Familien genutzt werden. Und da die Generation Alpha die Konsumenten von morgen sind, wird Sprachsteuerung keine „Randerscheinung“ mehr darstellen, vielmehr wird sie die vorherrschende Art sein, wie wir mit der Außenwelt interagieren.  
 
Das Online‑Finanzwesen ist bei der Generation Alpha bereits auf dem Vormarsch: Sie investieren online und nutzen Apps, um mit Zustimmung der Eltern sowohl ihr Geld als auch ihre Routineaufgaben zu managen. Die meisten Online‑Banken bieten eine allumfassende Plattform für die Geldverwaltung an, die speziell für die Anforderungen von Familien entwickelt wurde, Bankkarte und App inklusive.5 Da sie schon früh an diese Tools herangeführt werden können, hat die Generation Alpha keine Angst vor Geld: Sie verdienen Geld, geben es aus, investieren es und planen ihre Finanzen. Wenn Sie die Beziehung der Generation Alpha zu Technologie visualisieren, sollten sie unbedingt verschiedene Altersgruppen berücksichtigen, die für Unabhängigkeit stehen. Lediglich 5 % der Bilder aus dem Jahr 2021 zeigen Kinder aller Altersgruppen, die beim Lernen zu Hause unabhängig mit anderen interagieren. 
Bauen Sie Vertrauen auf 
Transparent gestaltete Geschäftsmethoden tragen dazu bei, Vertrauen bei der Generation Alpha aufzubauen. 28 % der Kinder werden eher von anderen Menschen wie Freunden beeinflusst, die sich am meisten auf ihre Kaufentscheidungen auswirken; mehr noch als Social Media Influencer (25 %).6 Ein aktuelles Beispiel jedoch für den Einfluss von Social Media ist Ryan Kaji, der 10‑jährige Star von Ryan’s World, einer der erfolgreichsten YouTube‑Kanäle der Plattform. Der Hauptgrund für Ryans Erfolg sind Verträge mit Marken und Sponsorings.7 

Diese einzigartige Kosumentenidentität wird auch über Produkte geformt, die ihre Eltern und Verwandten kaufen. Marken wenden sich anderen Eltern zu, um die nächste Generation von Verbrauchern abzulösen. 61 % der Bilder zeigen Kinder mit Eltern, in denen die Eltern die Konsumenten sind, nicht die Kinder. Wenn ein Kind in irgendeinem Konsum‑Kontext gezeigt wird, dann handelt es sich dabei eher um einen Besuch beim Supermarkt mit den Eltern. Berücksichtigen Sie Bilder, die die Generation Alpha und ihre Eltern als Verbraucher zeigen und illustrieren Sie den emotionalen Nutzen einer Interaktion mit Produkten und Dienstleistungen. Marken und Werbungtreibende sollten vorrangig reale Situationen zeigen, wie Einkaufen gehen mit Eltern und Kindern, die zusammen die Produkte auswählen und zeigen, wie das Kind die Ware an der Kasse bezahlt, oder wie sie gemeinsam sicher online einkaufen.
Quellen
[1] Gen Z and Gen Alpha Infographic Update (McCrindle)
[2] Birth Characteristics in England and Wales: 2020 (ONS)
[3] The Future's Bright: The Future's Gen Alpha (Beano)
[4] Kids these days (GWI)
[5] Meet Leo: Gen Alpha (Fintech Futures)
[6] Generation Alpha: Preparing for the future consumer (Wunderman Thompson)
[7] Digital Studio Pocket: Watch Builds Kids’ Biz on YouTube Stars (Variety)

Menschen asiatischer Herkunft in Deutschland