COVID-19: Ein Monat in einer sich kontinuierlich verändernden visuellen Sprache

Trends / Echtheit
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Rebecca Swift
Apr. 16, 2020
Es wirkt irgendwie seltsam, sich über Marketingbilder Gedanken zu machen, wenn journalistische Themen gerade so viel Raum einnehmen, vor allem nachdem Marketing Week herausgefunden hat, dass 86 % der Werbungtreibenden ihre Kampagnen verschoben und neue Aktivitäten auf Eis gelegt haben. Dennoch ist es wichtig, sich mit dem vertraut zu machen, was im Zusammenhang mit der aktuellen Krise auf uns zukommen wird.

Die Situation, der wir aktuell ausgesetzt sind, wird allgemein als „noch nie dagewesen“ bezeichnet.In einer vor kurzem vom Interactive Advertising Bureau durchgeführten Umfrage unter Führungskräften aus der Werbung gaben 74 % an, dass sich COVID‑19 schlimmer auf ihr Unternehmen auswirke als die Finanzkrise 2008; 44 % sogar sagten, die Zustände seien wesentlich schlimmer.

Das bedeutet, dass während wir gerade mit den
veränderten Umständen in unserem Arbeitsleben, unserem Privatleben, unseren Beziehungen und unserer Freizeit beschäftigt sind, Marken gerade nicht viel anderes sagen können als „Wir tun etwas, um dich zu unterstützen“. Beispiele hierfür sind Marken wie LVMH, die von der Parfumherstellung auf die Produktion von Handdesinfektionsmitteln umgestellt haben, oder Budweiser, die ihr Sportbudget in das Gesundheitswesen stecken, sowie Toyota und Hyundai, die Hilfen bei der Autofinanzierung gewähren.
Aber was sagen die Daten?

Wir haben das Bildmaterial untersucht, das unser Kunden heruntergeladen haben, und Hundertausende verschiedene Suchbegriffe, die im März 2020 auf den Webseiten von Getty Images und iStock eingegeben wurden. Diese Ergebnisse haben wir mit unseren Beobachtungen vor Beginn der COVID‑19‑Pandemie verglichen. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Suchanfragen nach Coronavirus/COVID‑19 unsere Suchen in den Bereichen Editorial und Creative dominiert haben und dies auch weiterhin tun. Die prozentuale Zunahme von Icons zur Krise hat im Vergleich zum Vorjahr alle Dimensionen gesprengt im Hinblick auf Abstandhalten, Händewaschen, Handdesinfektionsmittel, Gesichtsmaske, Toilettenpapier, Reinigen, Husten, Grippe, Krankenschwestern, Ärzte und leere Straßen. Unsere Fotografen und Filmemacher haben schnell reagiert und die neuen Inhalte, die täglich auf unsere Seiten hinzugefügt werden, stehen ganz im Zeichen der Pandemie. Das Editorial‑Team von Getty Images fokussiert sich auf die Berichterstattung von der Krise, während das Creative‑Team unsere Fotografen und Filmemacher berät, wie sie welche Inhalte während des Lockdowns sicher festhalten können.

Darüber hinaus haben sich unsere Arbeit und unser Sozialverhalten innerhalb weniger Wochen dramatisch verändert. Obwohl wir davon ausgehen, dass “Zuhause arbeiten” und “Homeoffice” uns auch weiterhin in unseren Suchdaten erhalten bleiben, konnten wir in diesem Monat Tausende von Kunden beobachten, die nach Inhalten im Zusammenhang mit Videogesprächen, Videokonferenzen, virtuellen Meetings, Fernarbeit und Konferenzgesprächen gesucht haben. Zwischen März 2019 und März 2020 ist dabei die Gesamtzahl der Suchen um nahezu 2.000 % gestiegen. Dabei sehen Konferenzgespräche beispielsweise völlig anders aus als noch vor einem Monat. Während wir normalerweise Konferenzgespräche so fotografiert haben, dass einige Menschen sich in einem Raum befanden und andere sich eingewählt haben, hat sich die Szene nun deutlich verändert, da sich jetzt jeder einwählt. Gleichzeitig muss sich die Mehrzahl damit arrangieren, im Beisein von Partnern, Mitbewohnern und Kindern zu arbeiten, während andere in der glücklichen Position sind, ein eigenes Arbeitszimmer zu haben.
Technologie spielt heute mehr denn je eine zentrale Rolle in unserem Leben: Weltweit ermöglicht sie Homeschooling und die neue Kultur des Arbeitens von Zuhause aus. Plattformen wie Zoom und Google Hangouts haben in vielerlei Hinsicht die Kommunikation zwischen Kollegen, Freunden und Familien verbessert. In der Folge konnten wir beobachten, wie der Suchbegriff "Menschen nutzen Technologie" deutlich über den Trend hinausgewachsen ist, dagegen war der Trend, der sich zuvor in Richtung smarte, innovative Technologie bewegt hat, im letzten Monat rückläufig.  

Unsere TV‑Geräte, Laptops und Mobiltelefone bieten jetzt immer mehr Unterhaltung, Bildung und stellen eine Verbindung zur Außenwelt her.  Wie wir in der kürzlich veröffentlichten Umfrage unseres Visuellen GPS herausgefunden haben, "geben 79 % der Konsumenten an, sie fühlten sich mit Technologie denjenigen nahe, die ihnen am wichtigsten seien". Gut möglich, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt eine noch höhere Zustimmung dafür bekommen.  Andererseits und basierend auf unserer Marktforschung vor der Coronakrise "gaben 41 % der Konsumenten an, dass sich Technologie negativ auf ihre Beziehungen auswirke und darauf, wie sie sich fühlten." Das wird sich in den kommenden Monaten voraussichtlich ändern. Während wir uns an das neue normal gewöhnen, nutzen Marken unser neues Sozialverhalten, um sich in uns einzufühlen. Wir haben in diesem Zusammenhang leicht erhöhte Suchanfragen nach Lieferdienst/Essen liefern, Online‑Shopping, Zuhause trainieren, Homeschooling (Zuwachs um über 9.000 %) und fernsehen beobachtet.  

Die Dinge haben sich geändert und das werden sie auch weiterhin tun. Deshalb haben wir weitere Untersuchungen im Zusammenhang mit unserem Visuellen GPS in Auftrag gegeben, um besser nachvollziehen zu können, welche Art von Bildern in dieser Krise Konsumenten bewegen. Wir laden Sie ein, die unten angegebenen Bildserien zu erkunden, um sich einen besseren Eindruck der Bilder zu verschaffen, die wir für das neue normal ausfindig gemacht haben. 
Visual GPS: Echtheit